„Ich bin wahrscheinlich heute der einzige ohne grünes Parteibuch“, so eröffnet Albert Genkinger seine Führung durch das von ihm betriebene Wasserkraftwerk in Burgstall. Das Interesse an einem praktischen Einblick in die umweltschonende Stromerzeugung durch Wasserkraft lockte dann aber doch auch etliche Nicht-Parteimitglieder an die Murr. Eingeladen hatten Landtagskandidat Götz Poppitz und der Ortsverband Backnanger Bucht von Bündnis 90/Die Grünen.
1975 kam das vorübergehende Aus für die Mühle. Bis die jetzigen Betreiber das Wasserkraftwerk 1987 wieder in Betrieb nehmen konnten, war allerdings nicht nur der vernachlässigte Mühlkanal von Treibgut und Unrat zu säubern, sondern auch technisch und bürokratisch viel Arbeit zu leisten. Mit einer verlängerten Fischtreppe und 200 m³ Beton für die Wehranlage wurden in den letzten Jahren wesentliche Investitionen getätigt, so dass sich die gesamte Anlage jetzt in hervorragendem Zustand präsentiert.
Heute erzeugt das Kraftwerk bis 50 kWh stündlich und ca. 300.000 kWh im Jahr, wobei die Energieausbeute in den letzten Jahren aufgrund der verfügbaren Wassermengen überdurchschnittlich hoch ausfiel.
Dass Wasserkraft allein nicht die gesamte Energieversorgung sicherstellen kann, räumt Albert Genkinger ein. Momentan sind es ca. 8% des erzeugten Stroms in Baden-Württemberg, bei konsequenter Ausnutzung aller Potentiale ließe sich dieses Volumen laut Albert Genkinger gegebenenfalls verdoppeln oder verdreifachen. Und einen besonderen Vorteil hat Wasserkraft auf jeden Fall: sie ist deutlich weniger umstritten als andere Energieerzeuger wie Atomkraft, Kohle oder sogar die Windkraft.