Ökologisches, samenfestes Saatgut statt Industriesamen

Nachhaltige Landwirtschaft: Themenreise des Ortsverbandes B90/GRÜNE Backnanger Bucht zur Bingenheimer Saatgut AG.
Nachhaltige Landwirtschaft: Themenreise des Ortsverbandes B90/GRÜNE Backnanger Bucht zur Bingenheimer Saatgut AG. Bildquelle: Privat.

Wir greifen gerne zu: Makellose Äpfel und appetitlich-formschönes Gemüse sind in den meisten Lebensmittelgeschäften und Supermärkten heute Standard. Erzeugt werden diese Produkte zum überwiegenden Teil aus sogenannten Hybridsamen, die zwar die guten Eigenschaften zweier Elternpflanzen-Linien vereinen, aus denen sich aber keine direkte Nachzucht generieren lässt. Die Folge: Sorten verschwinden, die Abhängigkeit der Landwirtschaft von Saatgutkonzernen nimmt zu. Dass es auch anders geht, beweisen biologisch-dynamisch arbeitende Saatgutfirmen wie die Bingenheimer Saatgut AG, die vor gut zwei Wochen Ziel einer vom Ortsverband B90/GRÜNE Backnanger Bucht organisierten Themenreise war.

Bei einer Betriebsführung erhielten die angereisten Hobbygärtner einen Einblick in den gesamten Prozess der ökologischen Saatguterzeugung: von der Aufbereitung des Saatguts mittels hochmoderner Technik über die sorgfältige Prüfung von Keimfähigkeit und Triebkräftigkeit bis hin zur Abfüllung des fertigen Saatgutes in die unterschiedlichsten Packungsgrößen. Hauptvorteil der natürlichen Vermehrung ist, dass sich aus den so gezüchteten Pflanzen später wieder neue, fruchtbare Samen gewinnen lassen – wie von Mutter Natur vorgesehen.

Im Anschluss an die Führung lud der Verein Kultursaate e.V., der wie die Bingenheimer Saatgut AG aus dem „Initiativkreis für Gemüsesaatgut aus biologisch-dynamischem Anbau“ heraus entstand, zu einem Vortrag mit dem Titel „Kultursaat – Wege und Ziele der biologisch-dynamischen Gemüsezüchtung“ ein.

Zum Abschluss des „grünen“ Tagesausflugs konnten die Teilnehmer Saatgut und Setzlinge für den Eigenbedarf erwerben, bevor die Gruppe gut informiert und mit vielen neuen Eindrücken die Heimreise antrat.